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Wieso KMU gerade jetzt ihre Nachhaltigkeitsstrategien in den Vordergrund stellen müssen

Interview mit Benjamin Hummel, ETL Agrar & Forst
Wieso KMU gerade jetzt ihre Nachhaltigkeitsstrategien in den Vordergrund stellen müssen
Aktuelles
25.03.2025 — Lesezeit: 7 Minuten

Wieso KMU gerade jetzt ihre Nachhaltigkeitsstrategien in den Vordergrund stellen müssen

Interview mit Benjamin Hummel, ETL Agrar & Forst

Vor drei Jahren rief ETL die Initiative Das Grüne Mandat ins Leben. Hierbei zeichnen wir Mandanten von ETL-Kanzleien aus, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen besonders nachhaltig und klimaneutral wirtschaften oder grüne Innovationen und Technologien entwickeln und sich so für Dekarbonisierung und Umweltschutz einsetzen. Daraus entwickelten sich spannende Unternehmergeschichten aus unterschiedlichsten Branchen. Immer an der Seite unserer Grünen Mandate: die ETL-Berater und ihre unverzichtbare Expertise. Einer von ihnen ist Benjamin Hummel, Fachbereichsleiter Landwirtschaft bei ETL Agrar & Forst. Mit Natur konkret und Growing Karma hat er gleich zwei Grüne Mandate beigesteuert, die mit individuellen und nachhaltigen Ansätzen für Aufsehen sorgten. Wie Hummel sich den Erfolg erklärt, welche Bedeutung die Kommunikation von Nachhaltigkeitsstrategien für Mittelständler gerade jetzt bekommt und warum es die ETL-Initiative Das Grüne Mandat benötigt, verrät er uns im Interview.

Benjamin, man kann sagen, du hast einen Lauf. Du hast in den letzten beiden Jahren jeweils einen deiner Mandanten aus der Landwirtschaft für die ETL-Initiative Das Grüne Mandat nominiert. Beide wurden mit dem Grünen Mandat für nachhaltige Pionierleistungen in der Landwirtschaft ausgezeichnet und gewannen in diesem Rahmen jeweils den Titel „Green Innovator des Jahres“ 2023 und 2024 beim „Innovator des Jahres„-Festakt von Die Deutschen Wirtschaft. Deinen Mandanten von Natur konkret sowie Growing Karma hast du die Vitrine also ordentlich mit Pokalen aufgefüllt. Wie stolz macht dich das?

Natürlich macht mich das stolz. Insbesondere, dass Guido Leutenegger (Natur konkret) und Antje Kühnle (Growing Karma) jeweils nicht nur als „Green Innovator“ ausgezeichnet wurden, sondern auch den Publikumspreis beim Festakt zum „Innovator des Jahres“ gewonnen, sich also im Voting von über 30.000 Menschen gegen die Konkurrenz aus verschiedenen Branchen durchgesetzt haben, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Zumal es ihnen die Möglichkeit gab, ihre außergewöhnlichen Konzepte für eine innovative Landwirtschaft vor einem breiten und prominent besetzten Publikum aus Wirtschaft, Politik und Kultur zu präsentieren. Das zeigt, dass ein breites gesellschaftliches Interesse an Landwirtschaft und der nachhaltigen Erzeugung regionaler Lebensmittel besteht.

Wie erklärst du dir dieses gesellschaftliche Interesse an deinen Mandanten?

Entscheidend ist ganz klar ihre Authentizität. Guido Leutenegger und Antje Kühnle haben die ETL-Initiative Das Grüne Mandat nutzen können, um ihre persönlichen Geschichten, was sie antreibt, motiviert, herausfordert, an den Rand ihrer Kräfte bringt, aber immer wieder aufstehen lässt, zu erzählen: nahbar, ehrlich, persönlich, nachhaltig. Es waren diese Einblicke, die die Leute anscheinend begeistert haben. Das zeigt, wie wichtig es für kleine und mittlere Unternehmen –nicht nur in der Landwirtschaft – ist, ihre Geschichten zu erzählen. Doch insbesondere in dieser Branche ist die Produktion immer in eine konkrete regionale Lebenswelt eingebunden; sie findet im wahrsten Sinne des Wortes öffentlich statt. Jeder kann zu ihren Höfen fahren, die Landwirte kennenlernen und ihre Nachhaltigkeit „prüfen“.

Nach welchen Kriterien hast du Natur konkret und Growing Karma als potenzielle Grüne Mandate ausgesucht?

Nach meinem Verständnis geht es beim Grünen Mandat wesentlich um Innovationen. Und in diesem Bereich ragen Growing Karma und Natur konkret auch innerhalb unserer Mandantenstruktur heraus. Wir bei ETL Agrar & Forst beraten eine Reihe nachhaltiger, ökologisch wirtschaftender Betriebe. Aber Growing Karma und Natur konkret bieten das Komplettpaket, um eine großartige Unternehmensgeschichte erzählen zu können. Bei Guido Leutenegger ist die biografische Verbindung von Naturschutzengagement mit wirtschaftlich erfolgreicher Landwirtschaft spannend. Antje und Rüdiger Kühnle überzeugen damit, „alte“, scheinbar in Vergessenheit geratene Konzepte wie Permakultur, mit neuen, innovativen Impulsen zu verbinden und damit eine Pionierrolle beim Tee-Anbau in Deutschland anzustreben. Und beide Betriebe waren sofort bereit, dafür auch einen intimen Einblick hinter die Kulissen ihrer Produktion zu gewähren.

Die ETL-Initiative Das Grüne Mandat ist vor drei Jahren ins Leben gerufen worden. Wieso hast du gedacht: Das ist genau das Richtige für meine Mandanten?

Weil wir als ETL Agrar & Forst das „grünste“ System der ETL-Familie sind und das gern zeigen. Außerdem gewährt Das Grüne Mandat einen wichtigen Einblick in unsere Beratungsleistung bei ETL Agrar & Forst und die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Mandanten: Bei uns beraten spezialisierter Steuer- und Agrarberater Hand in Hand. Wir räumen, bildlich gesprochen, in der Vergangenheit auf und machen gleichzeitig für die Zukunft fit. Das ist ein unschätzbarer Mehrwert und – meiner tiefsten Überzeugung nach – wegweisend für die Beratung der Zukunft. Die bekommt durch die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) momentan einen erheblichen Transformationsschub, den ich ausdrücklich begrüße. Doch gerade dann wird es noch wichtiger, sich mit menschlichen Kernkompetenzen – Nahbarkeit, Persönlichkeit, Integrität, Erreichbarkeit – abzuheben. In der Agrarberatung bei ETL Agrar & Forst sind mittlerweile drei Menschen mit Masterabschlüssen im Agrarbereich tätig, welche sich um alle Belange kümmern. Von Agrarförderung bis zur Auswahl der Zwischenfrüchte. Das ist ein absoluter Mehrwert für unsere Mandanten, was diese uns auch tagtäglich zu verstehen geben.

Die Initiative Das Grüne Mandat wirft immer auch ein Licht auf die Herausforderungen des Jobs als Berater und die mitunter ganz besondere Beziehung zwischen Berater und Mandant …

… und das ist ein wichtiger Aspekt! Die Geschichten des Grünen Mandats im Allgemeinen zeugen vom herausragenden Stellenwert der (systemischen) Steuer-, Unternehmens- oder, wie in meinem Fall, Agrarberatung. In Bezug auf die Agrarberatung unterstreichen sie im Besonderen einen unserer Unique Selling Points als ETL-Gruppe. Davon bin ich persönlich zutiefst überzeugt. Seit mittlerweile acht Jahren setzen wir bei ETL Agrar & Forst als Branchenspezialisten für die Land- und Forstwirtschaft ganz gezielt auf Agrarberatung – also eine Leistung, die über die klassische Steuerberatung hinausgeht. Wir hören nicht beim Jahresabschluss auf, sondern schauen darauf aufbauend: Wo finden sich im Betrieb Optimierungspotenziale? Damit waren wir auch innerhalb der ETL-Gruppe eines der ersten Systeme und, das traue ich mich an der Stelle zu sagen, ein Pionier dessen, was mittlerweile zur ETL-DNA gehört: Steuerliches und betriebswirtschaftliches Fachwissen mit Branchen-Insights anzubieten, die über das Portfolio einer klassischen Steuerberatungskanzlei weit hinausgehen. Darin liegt die Zukunft!

Derzeit erleben wir, wie das Thema Klimaschutz und ökologische Transformation etwas aus dem Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu verschwinden droht. Wie siehst du die Zukunft solcher mutigen und innovativen, aber natürlich auch unkonventionellen, Projekte wie Natur konkret und Growing Karma?

Es wird jetzt mehr denn je auf den Mut eines jeden Unternehmers ankommen, solche Projekte voranzubringen – auch gegen möglicherweise größer werdende Widerstände. Denn danach sieht es aktuell aus. Wobei insbesondere landwirtschaftliche Betriebe seit Jahren darunter leiden, dass sie keine Planungssicherheit genießen. Wer jährlich mit veränderten politischen Rahmenbedingungen rechnen muss, kann schlecht zukunftsträchtige Investitionen tätigen. Er muss damit rechnen, dass diese gegen die Wand fahren. So einfach ist das. Diese Verunsicherung gewinnt momentan eher an Dynamik. Nur ein Beispiel: Konnte man etwa jahrzehntelang fest davon ausgehen, dass der Agrarsektor der größte Posten im EU-Haushalt ist, so drohen ihm die nun angestrebten Aufrüstungsinitiativen den Rang abzulaufen. Mit ungewissen Folgen für die Branche. US-Präsident Donald Trump behandelt Klimaschutz wie „Bullshit“, der nur unnötige Kosten verursache. Auch bei den Bundestagswahl-Debatten spielte das Thema kaum noch eine Rolle. Aber viele Betriebe haben die Transformation zu mehr Ökologie längst eingeleitet und lassen sich das einiges kosten. Soll das jetzt alles null und nichtig sein?

Braucht es in diesen Zeiten Das Grüne Mandat überhaupt noch?

Ich bin klar der Meinung: ja! Das Grüne Mandat ist eine sehr gute Plattform für kleine und mittelständische Unternehmen aus vielen verschiedenen Branchen, ihr Innovations- und Nachhaltigkeitspotenzial sichtbar zu machen. Und es zeigt darüber hinaus, wie vielfältig die Facetten moderner, partnerschaftlicher Beratung sind. Diese Geschichten müssen erzählt werden!

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